Eigentlich kaum zu fassen: 198 Plastiktüten verbraucht jeder Europäer im Jahr. Im Buchladen, im Späti und eben auch im Supermarkt. Und das, obwohl es bereits Papiertaschen und Jutebeutel gibt. Mit dem PaperJohn wollen Cornelius Voss und Dennis Rasch eine echte Alternative an der Supermarktkasse schaffen.
Eine Schnapsidee? Nein, ganz und gar nicht. Der PaperJohn ist ein Rucksack aus 100 Prozent Kraftpapier mit dem höchst möglichen Anteil an recycelten Papier. Um auch Einkäufe wie angedacht transportieren zu können, ist der PaperJohn besonders verstärkt. Die Prototypen von Cornelius und Dennis tragen etwa 10 Kilo, wobei die beiden davon ausgehen, dass eine maschinelle Herstellung die Tragfähigkeit weiter erhöht. Das größte Fragezeichen, das über meinem Kopf kreiste, hatte mit dem Naß von oben zu tun: Hält der PaperJohn auch Regen aus? Tut er, da er aus dickerem Papier als normale Papiertüten hergestellt wird. Aber zu einem Preis vergleichbar mit dem einer normalen Papiertüte.
Mit dem PaperJohn könnte jeder seine Einkäufe bequem auf dem Rücken nach Hause tragen und dabei auch noch die Hände frei haben. Um dies im großen Stil umsetzen zu können, gibt es für den PaperJohn ein Crowdfunding bei Startnext. In diesem wenden sich Cornelius und Dennis gezielt an Unternehmen, da der Papierrucksack ohne weiteres mit dem Logo eines Unternehmens gebrandet werden kann – mit einem größeren Effekt als z.B. eine gebrandete Plastiktüte, die doch nur wieder im Müll (oder wie in Amsterdam in den Grachten) landet.
Sollte das Crowdfunding erfolgreich sein – und Cornelius und Dennis können sich sicher sein, dass ich beide Daumen drücken werde – gäbe es den PaperJohn zu einem für Supermärkte ansprechenden Preis, produziert zu fairen Produktionsbedingungen und mit geringem ökologischen Abdruck mitten in Deutschland. Finde ich klasse. Ihr auch? Wenn ja, dann bitte noch in den nächste vier Wochen kräftig unterstützen!
Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: PaperJohn