Von Zeit zu Zeit werde ich gefragt, wie ich eigentlich auf die Kollektionen oder Labels aufmerksam werde, über die ich schreibe. Bei Börd Shört, dem kleinen Modelabel von Jenny Tenner, war Instagram „Schuld“. Dort poppte seit dem Start der neuen Kollektion „blooming“ immer wieder ein noch schönere Impression aus dem Lookbook auf, so dass ich kurzerhand kommentierte, ich wolle etwas über das Label schreiben – und schon waren Jenny und ich im Austausch, aus dem ich heute zitieren werde.
Als ich mit „börd shört“ angefangen habe, war es noch total schwierig, Biostoffe in tollen und schönen Farben zu finden. Deshalb habe ich bei der der ersten Kollektion sogar noch Stoffe nach meinen Wünschen färben lassen und diese dann teilweise in einem Siebdruckatelier handbedruckt. Das ist glücklicherweise seit dem es Lebenskleidung gibt vorbei und ich freue mich, dass es auch immer mehr Stoffe mit hübschen Mustern gibt. Falls mir doch noch etwas fehlt, wie zum Beispiel der Stoff mit dem Blumenprint für „blooming“, recherchiere ich online nach anderen Herstellern von GOTS-zertifizierten Stoffen. Der Stoff mit Blumenprint stammt in diesem Fall von C.Pauli. Für die Ideen, die Schnitte und alles andere bin ich zuständig, börd shört ist sozusagen ein „ein Frau Unternehmen“.
Aufgewachsen bin ich im Thüringer Wald, dort habe ich auch mein Abitur gemacht. Mode hat mich aber schon immer interessiert, weshalb ich nach Reutlingen gezogen bin, um dort eine Ausbildung zur Schneiderin zu machen. Während dem Besuch einer staatlichen Modeschule in Stuttgart entwickelte sich immer mehr den Wunsch, ein eigenes nachhaltiges Label zu gründen. Bei Recherchen zu Produktionsstätten in Deutschland bin ich ausgerechnet in der Nachbarschaft fündig geworden. Damals war DEAN noch ein Familienbetrieb namens „Textilkonfektion Leonid Belinski“, hatte keine Internetpräsenz und war nur in den Gelben Seiten zu finden. Für mich war das ein echter Glückstreffer, da die Zusammenarbeit von Anfang an sehr gut funktioniert hat und ich die Nähe zur Produktionsstätte sehr zu schätzen wusste. Vor etwa 2 Jahren hat der damalige Inhaber sein Unternehmen an einen jungen Nachfolger weitergegeben und aus der Textilkonfektion wurde DEAN.
Den Wunsch nach Berlin zu ziehen hatte ich schon sehr lange und habe ihn dann vor 3 Jahren einfach in die Tat umgesetzt. Ich wollte endlich raus aus der schwäbischen Kleinstadt und erfreue mich nun täglich an den vielen Eindrücken und Inspirationen und dem tollen veganem Essensangebot. Nach dem Umzug in die Hauptstadt habe ich zusammen mit der Mutter meines Freundes ein kleinen Laden eröffnet. Bei „Süßstoff“ verkaufen wir Mode und Geschenke, Postkarten, Papeterie und vieles mehr. Natürlich werden alle Produkte aus biologischen oder nachhaltigen Materialien hergestellt, fair produziert und kommen ohne tierische Produkte aus. Neben meinen Kollektionen verkaufe ich dort auch Accessoires aus hübschen Vintage-Stoffen, die ich selbst nähe. Dazu gehören Kosmetiktaschen, waschbare Abschminkpads und auch Lunchbags. Dazu gehört unter anderem der tolle Schmuck von „ninalu„, die das Armband für das Vegan-Gift-Set beigesteuert hat. Luka, die Gründerin von „ninalu“, hatte die Idee zum Geschenkset und ich war sofort dabei.
Unseren digitalen Austausch schloß Jenny übrigens mit dem Satz: „Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, auch Männersachen anzubieten, aber Männer sind immer schwierig!“ Tja, mit den Männern ist das immer so eine Sache! Wer sich aber an schönen Frauensachen erfreuen kann und Jenny einmal persönlich kennenlernen möchte, der sollte im Süßstoff verbeischauen. Dort werdet ihr sicherlich auch noch fündig, wenn euch noch einmal das Geschenkefieber packt oder ihr noch auf der Suche nach der passenden Idee seid.
Text: Alf-Tobias Zahn / Jenny Tenner
Fotos: Anna-Lena Holm
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Kommentieren[…] hat mir für seinen Blog ein paar Fragen gestellt und das Ergebnis unseres Austausches könnt ihr hier nach lesen. Auch andere tolle Posts rund um *Grüne Mode* könnt ihr dort […]