Der „Buy one, give one“-Ansatz von TOMS zieht nach Haiti

Blake Mycoskie ist niemand, der sich mit kleinen Dingen aufhält. Der Gründer der Schuhmarke TOMS, die vor allem mit ihrem „Buy one, give one“-Ansatz seit 2005 für Furore (und auch manche Kritik) sorgen, hat kürzlich verkündet, dass ein Teil der Schuhproduktion ab Januar 2014 auf Haiti stattfinden wird – der Insel, die seit dem verherrenden Erdbeben 2010 mit den Verwüstungen und Zerstörung leben muss und nur schwer auf die Beine kommt.

TOMS | Lookbook 2012 | Foto: TOMS | GROSSARTIG

Auf Initiative von Ex-Präsident Bill Clinton, der als Frontmann für die Haiti-Spendengelder und -Aktionen verantwortlich zeichnet, kam die Idee zustande, einen Anteil der Schuhe, die Toms nach ihrem Ansatz spendet, in Haiti produzieren zu lassen. Blake Mycoskie will in Zukunft mindestens ein Drittel dieser Schuhe in den Ländern produzieren lassen, in die sie auch als Spende gehen werden. Dies schaffe zum einen Arbeitsplätze vor Ort, zum anderen liessen sich dadurch auch co2-Ausstoss und Transportkosten einsparen.Die auf zunächst fünf Jahre angelegte Produktion auf Haiti wird in Port-au-Prince stattfinden. Um nicht nur sichere Arbeitsbedingungen, sondern auch faire Löhne zu garantieren, wird TOMS regelmäßig vor Ort sein und die Bedingungen überprüfen. Eine Überprüfung seitens Dritter oder Unabhängiger ist bisher nicht geplant, so dass wir uns voll auf TOMS und Blake Mycoskie verlassen müssen. Dabei ist die Produktion auf Haiti nicht der erste Berührungspunkt zwischen der Marke und der Insel.

TOMS | Haiti Artist Collective | Foto: TOMS | GROSSARTIG

Mit dem Haiti Artist Collective engagiert sich die Marke bereits auf der Insel, um 30 ausgewählten Künstlern nicht nur eine (fair bezahlte) Arbeit zu geben, sondern auch deren Kunsthandwerk bekannter zu machen. 10 der Künstler werden mit samt ihren Kreationen auf der Webseite von TOMS noch näher vorgestellt.

TOMS | Haiti Artist Collective | Foto: TOMS | GROSSARTIG Bleibt zu hoffen, dass diese Verpflichtung einigen Menschen in Haiti weiterhelfen kann und als eine Basis für weiteres Engagement und Eigenverantwortung dient. Es bleibt zu beobachten, ob die Produktionsverlagerung in Länder des Globalen Südens für spezielle Produkte, die in diesen Ländern verkauft oder gespendet werden sollen, ein adäquater Schritt ist. Den langfristig wird die Spendenbereitschaft nicht ausreichen, um den Menschen vor Ort wirklich weiterzuhelfen.

Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: TOMS

via Ecouterre

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