Genesis Sustainable Footwear

Ganz ehrlich: Welche Assoziation habt ihr bei dem Wort „Genesis“ als erste? Denkt ihr an das erste Buch im biblischen Kanon oder an die Ende der 1960er Jahren gegründete und vor allem in den 1980er Jahren erfolgreiche und populäre Band? Bei mir springt sofort letzteres an und ich summe unwillkürlich „I can’t dance“ mit, der Hit aus dem Jahr 1991 von Tony Banks, Phil Collins und Mike Rutherford. Doch um diese drei Musiker wird es erst ganz am Ende dieses Artikels wieder gehen. Jetzt möchte ich euch die gleichnamige Sneaker Brand näher vorstellen, die ihr sicherlich schon auf Instagram erspäht habt.


Wobei wir in Deutschland bleiben, denn das Headquarter von Genesis Footwear ist in Mühlheim an der Ruhr. Gründer Jens Huesken, der seine Fashionkarriere mit Djinns gestartet hat, reflektiert mit dem Portfolio der Brand den aktuellen Zeitgeist: Schicke und stylische Sneaker, die für die reflektierte Masse gedacht ist, die ohne bekannten Markennamen auskommt. Kritische Konsument*innen, die eben innere Werte lieben und ein tolles Design wollen. Bei mir hat das definitiv schon funktioniert, nicht nur wegen mancher Instagram Ad, die mir den Schuh ans Herz legt.

„Es liegt in meiner Natur, nichts nur halbherzig zu tun. Wenn es ein nachhaltiger Schuh ist, dann muss alles nachhaltig sein: Alle Materialien, die für den Schuh verwendet werden, aber auch die Verpackung, der Transport, die POS-Materialien und so weiter, bis hin zu dem Klebeband, mit dem wir die Kartons verschließen“.

Jens Huesken, Gründer von Genesis Footwear, im Interview mit Fashion United

Was mich positiv überrascht hat, ist die Vielfältigkeit bei der Verwendung von Materialien. Seht selbst, was die Brand alles für die Sneaker verarbeitet:

  • Veganes Leder aus Kakteen
  • Mesh aus Austernschalen
  • Handgewebtes Abaca-Bananen-Canvas
  • Fasern aus Ananas-Blättern
  • Innensohlen aus recyceltem EVA-Schaum
  • Sohlen aus Kork

Neben den vielen guten inneren Werten (Materialien, Arbeitsbedingungen, Philosophie) unterstützt die Marke mit einem Teil des jährlichen Gewinns auch NGOs und Initiativen, konkret Sea Shepard, Surf Rider Foundation und One Earth – One Ocean.

Einschätzung

Nehme ich all diese Dinge zusammen, ist Genesis auf einem sehr guten Weg. Bei der Recherche wunderte mich dennoch die ein oder andere Einschätzung, unter anderem von der GOOD ON YOU App. Diese kommt zu einem mittleren Rating (It’s a start) und bezieht diese Einschätzung vor allem auf fehlende Zertifizierungen für v.a. die verwendeten Materialien. Der „Code of Conduct“ hins. der Arbeitsbedingungen ist sogar unterdurchschnittlich bewertet. Beide Einschätzungen verwundern mich, denn aktuell ist die Fabrik in China BSCI Fairtrade zertifiziert (wie Jens Huesken im Interview mit Fashion United anmerkt). Bzgl. der Materialien muss auch in diesem Kontext auf Zertifizierungskosten und zum Teil fehlende Zertifizierungen für recycelte Produkte verwiesen werden. Insgesamt würde ich den Sneakern im Sinne der Bewertungsapp definitiv mindestens eine 3,5 von 5 Punkten geben.


Genesis hat mir zum Kennenlernen der Marke ein Modell meiner Wahl zur Verfügung gestellt. Ich habe mich für einen Klassiker aus dem aktuellen Sortiment entschieden, dem G-Soley N-Pelle Eco (black/black). Ich mag den Skater-Background, der sich optisch durchgesetzt hat und habe einen guten Halt in den Sneakern – und schick sind sie eben auch. Ach ja, die inneren Werte hier noch einmal:

  • Kohlenstoffarmes und DMF-freies veganes Leder
  • Innensohle aus recyceltem EVA-Schaum
  • Schnürsenkel und Nähte aus recycelten PET-Plastikflasche
  • Brandsohle aus reinem Bananenpapierleder
  • Futter aus Abacá-Bananencanvas

Während es für Genesis, die Sneaker Brand, weiter geht, wird es für Genesis, die Band, definitiv in 2022 das Ende sein. Die 2021 gestartete Tournee der drei verbliebenen Bandmitglieder wird Mitte 2022 in London ihren Höhe- und Endpunkt finden.


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