Immer diese Sache mit der Transparenz – warum NURMI keine Digiprints in seiner Frühjahr/Sommer 2013 Kollektion haben wird

Transparenz ist eine tolle Sache. Gerade in der Modeindustrie wollen viele Kunden immer häufiger wissen, aus welchen Materialien ihre neuen Lieblingsstücke bestehen und wo und von wem diese produziert wurden. Die Offenlegung der Produktionskette ist dabei die sinnvollste und gleichzeitig auch schwierigste Aufgabe für Labels, die diese Transparenz auch sicherstellen wollen. Denn häufig müssen sich die Labels auf Informationen von ihren Zulieferern verlassen, die nicht selten schwer zu überprüfen sind.

Genau das wollte das finnische Label NURMI, deren wunderbare Frühjahr/Sommer 2013 Kollektion „Less fuss, less stress“ ich euch bereits vorgestellt habe, für seine Digiprints machen – und stellen jetzt diesen Teil ihrer Kollektion ein. Was war passiert?

NURMI | Digitprints Patterns Samples | Foto: NURMI | GROSSARTIG

Chef-Designerin Anniina Nurmi hatte einen deutsche Digiprint-Partner gefunden, der die Kollektionsteile für dieses Frühjahr und den Sommer nicht nur umweltfreundlich drucken wollte, sondern eben auch GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle und Bio-Leinen im Angebot hat. Darauf vertrauend erstellte das Label passende Samples, die auch richtig schick aussehen. Um die 100 prozentige Sicherheit zu haben, dass der Partner auch hält was er verspricht, verlangte Anniina Nurmi eine Bestätigung für die GOTS-Zertifizierung – und bekam diese trotz mehrmaliger Nachfragen einfach nicht. Sie wusste demnach nur, wo gedruckt wurde – aber eben nicht mehr, ob dies nach den von ihr geforderten und von dem Partnern zugesicherten Bedingungen möglich war. Da war sie dahin, die geliebte Transparenz.

NURMI | Digiprint Pattern Sample Sale | Foto: Antti Ahtiluoto | GROSSARTIG

Die daraus resultierende Entscheidung war für Anniina Nurmi klar, wenn auch hart: Die Samples bleiben Samples und die kreativen Ideen für alle Kollektionsteile mit Digiprint in der Schublade. Auf die Schnelle konnte nämlich auch kein öko-fairer Ersatz für den Partner aus Deutschland gefunden werden. Konkret bedeutet dies, dass die Frühjahr/Sommer 2013 Kollektion deutlich kleiner ausfällt – der Transparenz wegen und dem letztlich guten Gefühl, dass bei NURMI lieber verzichtet wird als die Ideale zu verraten.

Der „Vorteil“ für uns Kunden: Es gibt einen raren und exklusiven Sample Sale auf der Website von NURMI, um die noch vorhandenen Digiprint Samples zu verkaufen. Wer zuschlagen möchte, muss allerdings schnell sein: Es gibt meistens von jedem Teil nur 2 Größen und jeweils ein Exemplar.

NURMI | Digiprint Pattern Sample Sale | Foto: Antti Ahtiluoto | GROSSARTIG

Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: NURMI / Antti Ahtiluoto

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