less too late – Mode mit Mission

Was kann Mode im besten Sinne leisten? Natürlich den Körper bedecken, klar. Ausdruck der eigenen Persönlichkeit sein, durchaus. Produkt eines kreativen Prozess sein, wünschenswert. Gutes tun, selten. Für den letzten Fall gibt es nur eine handvoll Labels, die sich nicht nur dem guten Produzieren verschreiben, sondern darüber hinaus auch sozial engagiert sind. Beim Kölner Neuling less too late steht beides im Mittelpunkt der Geschwister Müller.

 

Die beiden Schwestern Anna und Teresa stecken noch im Studium – Kommunikation und Management sowie Nachhaltige Gestaltung (Film, Fotografie). Für die beiden ist Kleidung sas perfekte Medium, ein sichtbares Statement zu setzen und durch dessen Verkauf einen finanziellen Mehrwert zu schaffen. Denn: Im digitalen Raum werden wir tagtäglich überschwemmt mit Informationen, Nachrichten, Symbolen und Bildern. Eine Nachricht jagt die nächste, Ohnmacht macht sich manchmal breit ob der Missstände in der Welt und dem Gefühl, nichts mehr ausrichten zu können. Dabei, so der Ansatz von less too late, gibt es viele Initiativen, die mit unglaublichem Engagement unsere Gesellschaft positiv mitgestalten. Diese sollen unterstützt werden, in ihrer tagtäglichen Arbeit. Mit der aktuellen Preview Kollektion machen Anna und Teresa Lust auf das, was wir in Zukunft vom Label noch erwarten können: zeitlose, tragbare Statements und sozial-ökologische Mode, die nachhaltig etwas für Mensch und Umwelt bewirken. Der Gewinn von jedem verkauften Produkt kommt dabei direkt engagierten Projekten zugute.

Ein Herz und eine Seele“ thematisiert den Begriff Trans bzw. Transidentität und die Menschen, Geschichten und Erfahrungen, die mit diesem Thema zusammenhängen. „Das Bee-Shirt“ macht auf das Aussterben der Bienen aufmerksam, die so wichtig für unser sensibles Öko-System sind. Und „Velosophy“ möchte Menschen ein Stück Freiheit und Selbstbestimmtheit schenken – mithilfe von selbst zusammengebauten Fahrrädern. Hinter diesen drei Themen und Designs stehen auch drei Organisationen, die von less too late durch den Verkauf der Shirts und Sweater unterstützt werden.

Und wohin soll die Reise gehen, fragt ich Anna während unseres Telefonats vor einigen Wochen? Der Druck soll weiterhin in Köln stattfinden und der Wunsch ist groß, eine eigene Produktion zu starten, eine Unisex Kollektion aufzulegen und nicht nur Oberbekleidung, sondern auch Jacken und Rucksäcke anzubieten. Das alles nicht nur für einen sozialen Zweck, sondern auch mit biologisch angebauten Materialien und produziert zu fairen und sozialen Bedingungen. „Denn“, und das ist wieder so ein kluger Satz von diesen beiden klugen Köpfen, „man kann nicht Positives bewirken, wenn das Produkt nicht gut ist!“ Word!

Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: Anna und Teresa Müller

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