Das Meer hat mich schon immer fasziniert. Egal ob Mittelmeer, Ostsee oder Nordsee. Der Blick in die Weite, das Geräusch des Wassers, die Gezeiten – all das wirkt sehr beruhigend auf mich. Soll der Kopf einmal frei sein, muss ich mich nur an einen Strand setzen, die Augen schließen und die Ohren öffnen.
Die Gezeiten sind das Zusammenspiel aus Ebbe und Flut, auch Tiden, genannt. Meine Freunde von Hafendieb thematisieren mit ihrer neuen Kollektion „Tide“ diese Phänomene, die durch unser menschliches Eingreifen immer häufiger aus dem natürlichen Takt geraten bzw. sich sehr schnell ändern. Ob es die Elbvertiefung ist oder die Klimaerwärmung (auch bekannt als Klimakatastrophe): wir merken seit Jahren, dass wir mit unserem Verhalten eine Entwicklung beschleunigen, die uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vor Herausforderungen stellen werden, die vielen Menschen und Tieren das Leben kosten wird.
Das Schmelzen der Eisberge durch die globale Erwärmung der Meere stellt bereits viele Inseln vor kaum bewältigbare Probleme. Doch auch Entscheidungen direkt vor unserer Haustür machen zum Teil fassungslos. 1.112 km lang schlängelt sich die Elbe von Tschechien aus über Hamburg bis in die Nordsee. Der Kanal zwischen Hamburg bis in die Nordsee wird bereits zum neunten Mal vertieft, um Containerschiffen die An- und Ablieferung zu ermöglichen. Von anfänglichen 3,5 m auf 15,1 m. Die Elbvertiefung führt zum Abtragen des Ufers, lässt zu hohe Fliesgeschwindigkeit entstehen, so dass zum Beispiel Fische nicht zu ihren Laichplätzen kommen.
Herbst/Winter-Kollektion „Tide“
Die Pandemie ging auch an den Fair Fashion Labels nicht spurlos vorbei. Normalerweise sehen wir uns alle spätestens auf den Messen persönlich wieder. Dieses Jahr fiel das komplett aus. Mit Martin von Hafendieb trank ich eigentlich immer einen Tee an seinem Stand. Nicht dieses Jahr. Dafür mailten und telefonierten wir, sprachen nicht nur über Mode, sondern auch, was die Pandemie eigentlich mit uns und unseren Mitmenschen macht.
Labels wie Hafendieb und die Menschen, die hinter solchen kleinen feinen Labels stehen, machen für mich den Unterschied in dieser ansonsten doch sehr oberflächlichen Modeindustrie aus. Menschen wie eben Martin, der natürlich neue Kleidung verkaufen will und damit selbst Teil eines Kreislaufs ist, den wir am liebsten mit weniger Produkten besser machen wollen. Martin verwirklicht seine Ideen Stück für Stück. Alle Textilien sind aus Bio-Baumwolle oder Merinowolle aus nachhaltiger Tierhaltung (kbT), hergestellt in Portugal. Eines der Highlights von „Tide“ ist das wunderbare Cord Hemd, das in Hamburg mit viel Liebe für das Detail hergestellt wird. Feines und faires Seemannsgarn, könnte man schreiben.
Hafendieb in Neukölln
Im Zuge der Promotion für „Tide“ hat mir Martin den neuen Signature Hoodie „Elbe“ sowie das Cordhemd zugeschickt. René und ich haben es im Rahmen unserer Doppelzett-Tour abgelichtet.
Fotos: René Zieger (Outfits) sowie Christian Perl (Kollektion)
Im Rahmen der Kollektionsvorstellung habe ich den Hoodie sowie das Cordhemd nach dem Shoot behalten. Dank geht raus an Martin :)