Auf der vermeintlich höchsten Etage im Block A auf dem Areal des Funkhauses angekommen, schlenderten wir wieder einen sehr breiten Gang entlang, der in seinem Dekor noch sehr in den 1960er Jahren steckte – mit kleinen Erhebungen samt Geländer als Aufgang zu Büroräumen von ehemaligen leitenden Angestellten und Wandfüllenden Bildern und Gemälden. Am Ende dieses Ganges gelangten wir dann wieder zum vorderen Treppenhaus – inklusive einem einmaligen und unversperrten Blick über den Osten Berlins.
Schauplatz für unser drittes Outfit war die oberste Zwischentreppe in besagtem Treppenhaus, die René und ich erklimmen konnten. Bauarbeiten in der obersten Etage verhinderten, dass wir noch einmal ganz nach oben auf das Dach gekommen wären. Die Szenerie passt dennoch. Während ich versuchte, Gedanken verloren aus dem Fenster zu blicken, lief, durch das ganze Treppenhaus tönend, das Program des Deutschlandradios. Einer der Mieter war entweder schwerhörig oder versuchte sich gerade an einer künstlerischen Interpretation der Dauerbeschallung. Ich hoffe für, dass es Letzteres war und er mittlerweile wieder zur Besinnung gekommen ist.
René und mir ist erst nach dem Shoot aufgefallen, dass das Licht genau richtig und die Umgebung auch farblich ideal zu unserem dritten Outfit passten. Von Lovjoi habe ich euch bereits im 1. Outfit dieser Z²-Tour berichtet und überschlug mich bereits in meinem Review der Herbst/Winter 2015/2016 Kollektion. Zu Recht, muss ich umunwunden gestehen. Es kann eigentlich nicht zu viel L-O-V in eurem Kleiderschrank geben. „Chris“ ist so eines dieser stylischen Lieblingsstücke, die Mann kaum mehr aus der Hand legen möchte. Entworfen von Max Spitza sind der lockere Schnitt, der wärmende Sweat und die ungewöhnliche Außennaht samt Tasche die drei einleuchtensten Argumente, weshalb „Chris“ ab sofort auch bei Markus, Stefan, Jonas und Peter im Schrank hängen muss.
Darunter trage ich „YOKE“ von funktion ƒ schnitt aus Köln, die ich für eines der wichtigsten neuen grünen Modelabels erachte. YOKE überzeugt eben nicht nur durch das verwendete Material (67 Prozent Tencel® und 33 Prozent Baumwolle) und ein überragendes Tragegefühl, sondern eben auch durch die vorverlegte Schulternaht, eine Rückenpasse, Handstichnähte sowie eine mittellange Ärmellänge. Ein Knaller in Grün, der sich – genauso wie Chris – ideal zu meiner schwarzen Slim Fit Denim von Kings of Indigo kombinieren lässt, die durch den entscheidenen Anteil von Elasthan eben diese Idee besser und enger sitzt als viele andere Denims, die ich bisher anprobieren und tragen konnte.
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Text: Alf-Tobias Zahn
Fotos: René Zieger
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Kommentieren[…] die Schönheit des Augenblicks – am Ufer der Spree, im Funkhaus oder einfach unter dem Himmel von Ost-Berlin. Alf und René fangen Stimmungen von Orten ein und nehmen Dich mit in ihre Erinnerungen. Mehr auf […]